Wissensbasierte Systeme / Sportwetten
Im Bereich der künstlichen Intelligenz ist ein wissensbasiertes System eine Software, welche problemspezifisches Wissen bereitstellt und gegebenenfalls Lösungen aufzeigt.
Damit ist es zum Beispiel möglich, bei sehr komplexen Gebieten, sei es in der Wissenschaft oder auch im gesellschaftlichen Leben, den wachsenden Kenntnisstand auf aktuellen Niveau zu halten. Auch die Fähigkeit Erfahrungswerte und erlerntes Wissen auf neue unbekannte Situationen übertragen zu können, kennzeichnet ein wissensbasiertes System. Wissensverarbeitung, wie zum Bsp. Erlernen, Suchen, Analysieren, Entscheiden zum Verbessern, fallbasiertes Schließen wird genutzt, um eine auf hohen Niveau stehende Wissensrepräsentation bereit zu stellen.
Für die Sportwettenindustrie ist ein solches System mit dem bereits erwähnten Betradar verfügbar, welches man durchaus als wissensbasiert bezeichnen kann. Es steht aber zum größten Teil nur den Wettanbietern zur Verfügung und ist zu einer Serviceplattform geworden, welche den gesamten Informationsbedarf der Buchmacherbranche abdeckt. Dazu gehören Serviceleistungen, wie Termine und Startzeiten von Sportereignissen, Quotenerstellung, Resultatsservice und Überwachung von auffällig hohen Einsatzbewegungen, sowie die Informationsauslese aus Sportwettenforen.
Einfache Statistiken werden jedoch auch für den Sportwetter bereitgestellt und sind im Normalfall bei jedem Buchmacher oder Wettbörse in dem entsprechenden Statistikbereich verfügbar.
Dem Sportwettenfan steht natürlich solch ein intelligentes Informationssystem, welches Wissen mit Methoden der Wissensrepräsentation -und modellierung abbildet, nicht zur Verfügung. Zwangsläufig muss man sich auf PC-Basis im WWW seine Informationen suchen und daraus sein eigenes Tippverhalten ableiten. Ein intensives Zusammenspiel zwischen fundamentalem sportlichen und mathematischen Wissen ist da zudem erforderlich.
Die Ligaverwaltung und zugleich Sportwetteninformationssystem KVL Odds-Liga My 20 ist ein Versuch eine Wissensbasis bereitzustellen, die zur Bewertung verschiedener Eintrittswahrscheinlichkeiten von Wettarten herangezogen werden kann, also schon gewissermaßen ein ganz einfaches wissensbasiertes System:
- das Faktenwissen ist in einer riesigen Datenbank mit über 550.000 Resultaten hinterlegt
- die Wissensrepräsentation wird in zahlreichen Tabellen und Rückblicken abgebildet, wo der Anwender zu einer leichteren Entscheidung geführt wird
- durch den rechnergestützten Algorithmus der Wahrscheinlichkeitsberechnung können weitere Schlussfolgerungen abgeleitet werden und zugleich dient dieser als Kontrollmechanismus für das Quotenangebot der Buchmacher
- durch den einfachen Zugriff auf die Homepages der Teams einer Spielpaarung sind letzte Online-Informationen schnell verfügbar
Also insgesamt eine gute Entscheidungshilfe für die wöchentliche Tippvorbereitung auf dem speziellen Gebiet der Sportwetten. Der Wert dieses einfachen Systems folgt also nicht allein aus seinem Verwendungszweck, sondern das mit ihm eine Technologie zur systematischen Aufarbeitung bzw. Aufbereitung von Sportergebnissen zur Verfügung gestellt wird.
Das gesamte Problemlösungsverhalten eines Experten zu modellieren, kann natürlich Odds-Liga nicht. Die volle Effizienz eines wissensbasierten Systems hat es auch nicht, da dem Anwender nicht bereitgestellt wird, welchen konkreten Tipp er abgeben soll (wie er auf bestimmte Sachverhalte reagieren soll), sondern nur um welche Sachverhalte es sich handelt. Die Wettauswahl bleibt dem Sportwetter vorbehalten.